Erneuerbare Energien im Fokus: Jeremy Ferchland und Jochen Drepper (Gexx aeroSol), Ministerpräsident Bodo Ramelow und Sportstättenchef Hartmut Schubert (von links). Foto: Kevin Voigt
Erneuerbare Energien im Fokus: Jeremy Ferchland und Jochen Drepper (Gexx aeroSol), Ministerpräsident Bodo Ramelow und Sportstättenchef Hartmut Schubert (von links). Foto: Kevin Voigt

Umfangreicher Photovoltaik-Ausbau gestartet

Nachhaltig in den Herbst: Thüringens Ministerpräsident Bodo Ramelow hat auf dem Garagenkomplex der LOTTO Thüringen EISARENA Oberhof - gemeinsam mit den Solarexperten der Firma Gexx aeroSol GmbH und Sportstättenchef Dr. Hartmut Schubert - die allererste Photovoltaik-Platte installiert. 1999 nachhaltige Module werden in Oberhofs Spitzensportstätten folgen.

Oberhof – Gerade mit Blick auf die aktuelle Energiekrise und dem Fortschreiten des Klimawandels steht der Wintersport im Spannungsfeld zwischen Energiebedarf und Nachhaltigkeit. „Auf diese Herausforderung ist der Zweckverband Thüringer Wintersportzentrum (TWZ) gut vorbereitet“, erklärt der Verbandsvorsitzende Dr. Hartmut Schubert während des Baubeginns für die Photovoltaikflächen (PV), der im Beisein des Thüringer Ministerpräsidenten Bodo Ramelow stattfindet.

Auf Basis des vom Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutzes geförderten Modelprojekts „Klimaneutrale Energieversorgung der Wintersportstätten Oberhof“, entstand und entsteht am Standort ein umweltfreundliches Maßnahmenpaket mit der Zielstellung, die Wärme-, Kälte- und Stromversorgung zukünftig nachhaltig, unabhängig und damit möglichst kosteneffizient zu gestalten. Die PV-Technologie stellt dabei einen wichtigen Bestandteil für die energetische Versorgungssicherheit der Sportstätten dar.

Insgesamt 2.000 PV-Module mit einer Gesamtfläche von 3.486 m² werden in den nächsten Wochen an den Oberhofer Sportstätten installiert und in Betrieb genommen. Der durch diese erzeugte Solarstrom wird in das TWZ-eigene Arealnetz eingespeist und vor Ort wieder verbraucht. Die installierte Gesamtleistung von 800 kWp (Kilowatt peak) verteilt sich auf Dach- und Fassadenflächen an den Gebäuden der LOTTO Thüringen ARENA am Rennsteig, der EISARENA, der Skisport-HALLE sowie am SNOW- und BIKEPARK. Der Ertrag pro Jahr wird auf 750.000 kWh prognostiziert und deckt damit gut 15 Prozent des Gesamtenergiebedarfs. Jochen Drepper, Vertriebsleiter der bauausführenden Gexx aeroSol GmbH sieht Oberhof als Vorreiter und erkennt weitere Potenziale. Denn: In Deutschland sind nur fünf Prozent der geeigneten Flächen im öffentlichen Raum mit Photovoltaik-Platten verkleidet.

RAMELOW LOBT ZUKUNFTSORIENTIERTE PLANUNG

„Der Zweckverband hat hier schon zu Beginn der Planungsarbeiten den Fokus richtig gesetzt. Das zahlt sich jetzt aus“, hebt Thüringens Ministerpräsident Bodo Ramelow das Engagement in Sachen Nachhaltigkeit am Standort hervor und verdeutlicht: „In der aktuellen Lage haben vor allem die Orte Vorteile, die langfristig auf ressourcenschonenden Betrieb und ganzjährige und zukunftsorientierte Nutzungskonzepte gesetzt haben.“

Zweckverbandvorsitzender Schubert kündigte zudem an, dass man durch einen gut abgestimmten und adäquaten Energiequellenmix keine Abhängigkeiten von einzelnen Energiequellen schaffen möchte. Der weitere Ausbau von PV-Flächen steht dabei genauso im Fokus wie die Etablierung von Wasserstoff oder Windenergie. (sl/rk)